Du wurdest in die Kinowelt deines letzten Kinos weitergeleitet. Du kannst aber jederzeit ein anderes Kino unterstützen. Entweder bei der Leihe im Warenkorb oder direkt in deinem Account.
David Lapuch
DER KNOCHENMANN von Wolfgang Murnberger
Wolfgang Murnbergers Film ist schwarzhumorig, finster und auf eigenwillige Weise melancholisch. Eine Krimikomödie, die weit über Genregrenzen hinausgeht. Die Provinz als Bühne für Abgründiges, Groteskes und Tragikomisches ist hier nicht Kulisse, sondern Mitspieler. Ich mag, wie lakonisch Josef Hader sich durch diese Welt bewegt.
DIE UNABSICHTLICHE ENTFÜHRUNG DER FRAU ELFRIEDE OTT von Andreas Prochaska
Ein herrlich absurder Film, der zeigt, wie elegant man Skurrilität und Chaos inszenieren kann. Wirkt wie ein österreichischer The Big Lebowski, die Dialoge, der Dialekt und das Timing stimmen einfach. Dass Elfriede Ott sich selbst spielt, verleiht dem Ganzen eine fast surreale Leichtigkeit.
FAVORITEN von Ruth Beckermann
Ruth Beckermann begleitet eine Klasse aus dem Wiener Bezirk Favoriten über mehrere Schuljahre hinweg und das in einem besonderen Gleichgewicht aus Nähe und Zurückhaltung. Eine mehr als engagierte Lehrerin, schafft Raum für Fragen über Sprache, Herkunft und das ohne je aufdringlich zu werden. Die Kinder tanzen, diskutieren, zweifeln und wachsen gleichzeitig über ihre Namen hinaus. Eine wahnsinnig tolle Dokumentation.
REVANCHE von Götz Spielmann
Ein stiller, präzise gebauter Film über Schuld, Rache und die Möglichkeit von Vergebung und das ohne moralischen Zeigefinger, aber mit tiefem Ernst. Götz Spielmann verwebt Stadt und Land, Gewalt und Stille, Liebe und Gewalt in ein dichtes, atmendes Geflecht. Mich beeindruckt, wie viel dieser Film unausgesprochen lässt und gerade darin eine ungeheure Wucht entfaltet.
ANOTHER COIN FOR THE MERRY-GO-ROUND von Hannes Starz
Ein berührendes und zärtliches Spielfilm-Debüt von Hannes Starz. Vier Freund:innen zwischen Underground‑Träumerei, DIY‑Bands und dem Ringen mit dem Erwachsenwerden. Ein poetischer Blick auf das Stillstehen in einer sich unvermittelt drehenden Welt. Ganz toll gespielt auch!
NEVRLAND von Gregor Schmiedinger
Ein beachtliches psychologisches Coming-of-Age-Psycho-Horror-Drama, das Angst und sexuelle Selbstfindung in ein visuelles und akustisches Tunnelsystem verwandelt. Die Kamera tastet sich durch kaltes Neonlicht und Stroboskopeffekte, während Dark-Techno-Rhythmen an die Grenze zwischen Orgasmus und Panik drängen. Für mich ist Nevrland ein Trip der auf möglichst großer Leinwand gesehen werden sollte.
NACKTSCHNECKEN von Michael Glawogger
Eine anarchische Komödie aus Graz, in der drei Ex‑Student:innen im Pornodreh ihr großes Geld wittern und stattdessen ein absurdes Desaster erleben. Michael Glawogger verwebt wortwitzige Milieubeobachtung mit Slapstick und surrealen Gags. Ein filmisches Highlight aus Peinlichkeit, Freundschaft und dem stillen Wunsch, mehr zu sein als man ist. Gerade der Einsatz vom steirischen Dialekt hat mich damals schwer begeistert.
THE VILLAGE NEXT TO PARADISE von Mo Harawe
Dieser Film ist ein stiller Triumph! Ein Drama, getragen von Einfachheit und voller Tiefe. Harawe lässt die Geschichten seiner Figuren nicht einfach so sprudeln, sondern in jedem oft lang stehendem Bild sprechen – eine Familie am Rande, zwischen Wind, Dürre, Drohnen und Liebe. Für mich erzählt dieser Film davon, dass Hoffnung nicht laut sein muss, um Macht zu haben. Große Empfehlung.
DIE VERMIETERIN von Sebastian Brauneis
Eine junge, verträumte Theaterschauspielerin im Kampf gegen eine grausliche Vermieterin in Wien. Sebastian Brauneis spinnt ein tolles Katz-und-Maus-Spiel um Macht als kleinen, tragikomischen Sozialthriller mit bösartigem Beigeschmack. Dabei lässt er seine Figuren sprechen, seufzen, sticheln und schreckt dabei nicht vor surrealen Elementen zurück. Und im Zentrum die fantastische Marlene Hauser! Was will man eigentlich mehr?
Ein Interview mizt dem Regisseur David Lapuch und eine weitere Kuratierung vom ADAM-Cast findet ihr hier.